Rezension: Land und Meer


Eine kulinarische Weltreise – das verspricht das Kochbuch „Land und Meer“ von Rick Stein. Ganz schön ambitioniert, wenn man sich überlegt, dass andere Autoren hunderte von Seiten mit der Küche nur eines Landes füllen. Das war Stein offensichtlich zu wenig. Von seiner  Expedition auf vier Kontinenten hat der Starkoch 150 Rezepte mitgebracht. Ich habe mir sein Buch „Land und Meer“ mal genauer angeschaut und natürlich auch daraus gekocht. Fazit: Ein wunderschön aufgemachtes Kochbuch mit tollen Rezepten – besonders für alle, die gern Fisch und Meeresfrüchte essen und auch gern selbst zubereiten wollen.

Land und Meer von Rick Stein

Ein Koch mit Wanderlust

Seine Leidenschaft für fremde Küchen entdeckte Rick Stein 1955, als er mit acht Jahren mit seiner Familie Urlaub in Kantabrien an der nordspanischen Küste machte. Dort gab es für den kleinen Rick nicht nur die erste Cola seines Lebens, sondern auch Tintenfisch. „Ich weiß noch, dass mir hier zum ersten Mal bewusst wurde, dass man anderswo ganz andere – für mich geradezu exotische Dinge – aß als zu Hause, und ich glaube, hier wurde der Grundstein für meine „Wanderlust“ gelegt, die mich inzwischen von Küste zu Küste rund um die Welt geführt hat“, schreibt er.

Diese „Wanderlust“ spürt man in „Land und Meer“ auf jeder Seite. Aufgeteilt ist das Buch in die Kapitel Großbritannien & Irland, Westeuropa, Mittelmeer & Nordafrika, Indien, Asien, Australien & Neuseeland und Nordamerika & Mexiko. In jedem Kapitel findet man Klassiker der jeweiligen Küche ebenso wie eigene Rezepte des Autors, allesamt garniert mit seinen Reiseerzählungen.

Verrückt nach Meeresfrüchten

Obwohl in „Land und Meer“ auch Fleischgerichte und Desserts nicht zu kurz kommen, hat man doch den Eindruck, dass es vor allem Fisch- und Meeresfrüchte sind, die es Rick Stein angetan haben. Dabei reicht sein Repertoire von Seezunge Véronique bis zum Thailändischen Meeresfrüchtetopf. Die Anmerkungen zu den Rezepten verraten, dass ein Experte am Werk war und vermitteln den Eindruck, als stünde Stein selbst mit in der Küche, um seinen Lesern beim Kochen über die Schulter zu schauen.

Ich habe aus „Land und Meer“ sein Rezept „Linguine mit Krebsfleisch, Petersilie und Chili“ nachgekocht und konnte beim Essen das Mittelmeer praktisch riechen. Stein schreibt zu dem Rezept: „Das Rezept für dieses Gericht ist zwar sehr kurz, dennoch gibt es ein paar Details, die der Erklärung bedürfen. Zunächst ist es wichtig, die Nudeln genau al dente zu kochen. Als Kochzeit schlage ich 7-8 Minuten vor, machen Sie aber stets die Garprobe. Wenn ich sage, die Saucenzutaten bei geringer Hitze erwärmen, heißt das, die Temperatur darf 60°C keinesfalls überschreiten. Und dann sollten die Krebsfleischstücke nicht zu klein sein, denn es sieht ausgesprochen appetitanregend aus, wenn sie zwischen den Nudeln hervorblicken.“ Ihr sehr, was ich meine, wenn ich von genauen Anweisungen spreche…

Linguine mit Krebsfleisch, Petersilie und Chili

Und hier kommt das Rezept:

Linguine mit Krebsfleisch, Petersilie und Chili

Für 4 Personen
450 g Linguine oder Spaghetti
3 Strauchtomaten, enthäutet, die Samen entfernt und gehackt
300 g frisches Krebsfleisch, in mundgerechte Stücke zerteilt
1 EL gehackte Petersilie
1,5 EL Zitronensaft
50 ml natives Olivenöl extra
1 Msp. Chiliflocken
1 Knoblauchzehe, fein gehackt
Meersalz und frisch gemahlener schwarzer Pfeffer

Die Nudeln in einem großen Topf mit Salzwasser (1 Teelöffel auf 600 Milliliter) 7-8 Minuten al dente kochen. Inzwischen die Tomaten mit Krebsfleisch, Petersilie, Zitronensaft, Olivenöl, Chileflocken und Knoblauch bei geringer Hitze in einer Kasserolle erwärmen. Die Nudeln abgießen, zu der Tomaten-Krebsfleisch-Mischung geben und die Zutaten kurz miteinander mischen. Noch einmal abschmecken, auf vier vorgewärmte Teller verteilen und sofort servieren.


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