Fiocchi mit Käse und Birne, Kapern in Prosecco oder Trüffelpesto und Oliventapenade: Jedem Nudel- und Antipastiliebhaber schlägt das Herz höher beim Anblick von Andreas Ambrosys Stand auf Braunschweigs Wochenmärkten. Angefangen hat alles vor 20 Jahren mit einem Bottich Oliven auf einem klapprigen Fahrrad. Mittlerweile ist Pasta Pronto einer der Wochenmarktlieblinge der Braunschweiger. Wir haben Andi in seiner Nudelwerkstatt besucht und an seinem Stand köstlichst zu Mittag gegessen.
Andreas Ambrosy ist zwar Urbraunschweiger, aber an ihm ist ein echter italienischer Feinschmecker verloren gegangen. Stundenlang kann er über die richtige Mehlsorte für perfekten Nudelteig philosophieren, über die riesigen Markthallen in Parma schwärmen und wird nie müde, sich neue Füllungen für seine Pasta auszudenken. Kurz: Andi liebt, was er tut. Wir glauben ihm gerne, wenn er sagt, dass er echte Pionierarbeit in Sachen Genuss in Braunschweig geleistet hat. Kapernbeeren? Das sei echte Entwicklungsarbeit gewesen. Mittlerweile sind die Dinger – in Prosecco eingelegt – der Renner unter den Gourmands.
Wir treffen ihn morgens um 9 in seiner Nudelwerkstatt an der Broitzemer Straße. Mit einem breiten Grinsen auf dem fröhlichen Gesicht heißt er uns willkommen. In dem kleinen, weiß gefliesten Raum mitten auf dem Großmarktgelände läuft die Nudelproduktion schon auf Hochtouren.
Heute in the making: Zitronen-Ricotta-Ravioli und Tagliatelle. Neben Tanja und Andis Schwester Cathrin ist auch die imposante koreanische Wundermaschine schwer am Rackern. Auf die ist Andi besonders stolz, denn früher mussten die drei die Nudeln noch per Hand füllen. Nun reichen drei, vier Knopfdrücke und sofort spuckt die Maschine Ravioli um Ravioli auf das bemehlte Tablett. Eier, Hartweizengries und Wasser: Fertig ist der Nudelteig. Füllungen sind je nach Saison fruchtig, würzig, scharf oder auch süß.
Es klingt schmalzig, aber es ist so: Andreas haben damals schlichtweg die tollen Produkte fasziniert. Seine Lieferanten für die Antipasti kennt er fast alle persönlich. Und so zieht er auch schon mal gemeinsam mit seinem Trüffelhändler und dessen Trüffelhund los, um die kleinen Knollen zu suchen. Vieles hat er sich von Jean-Pierre, dem Franzosen (ja, er heißt wirklich so) abgeschaut, der in Freiburg sowas wie den Grundstein für Antipasti auf Wochenmärkten gelegt hat. Der gute Jean-Pierre, der sich nie mit dem zweitbesten Olivenöl abgegeben hat, sondern selbst ans Mittelmeer gefahren ist, um die Olivenbauern kennenzulernen, die das Öl pressen. Durch ihn hat Andi Ambrosy sich inspirieren lassen, und begann, Oliven mit Paprika und Mandeln zu füllen (das war was ganz Neues hier) und zu verkaufen. Schnell wuchs seine Stammkundschaft und mit ihr sein Angebot. Irgendwann kamen zu den Antipasti die Nudeln dazu. Pasta Pronto war geboren.
Apropos Antipasti: Einen Raum weiter stehen große Töpfe mit frischen Kräutern und Kanister voller Olivenöl: Hier legen die drei allerlei Gemüse ein: Artischockenherzen, Tomaten, Zwiebeln, Kürbisse. Sie wickeln Weinblätter und füllen Oliven und Pepperoni.
Wenn mittwochs die Produktion durch ist, geht es auf die Wochenmärkte Braunschweigs. Ganz besonders beliebt ist sein Stand beim Markt auf der Herzogin-Elisabeth-Straße donnerstags. Denn dort wird die Pasta nicht nur verkauft, sondern auch mit Steinpilz-, Trüffel- oder Bärlauchpesto serviert. Dazu ein Gläschen Lambrusco und die Welt ist wieder in Ordnung.
Ihr findet Pasta Pronto auf folgenden Braunschweiger Wochenmärkten:
Stadtpark, Herzogin-Elisabeth-Straße
Donnerstags 12 Uhr bis 18 Uhr
Herzogin-Anna-Amalia-Platz, hinterm Schloss
Freitags 12 Uhr bis 18 Uhr
Altstadtmarkt
Samstags 7 Uhr bis 13 Uhr
Eine Antwort zu “Pasta, aber Pronto!”
Hallo Herr Ambrosy,
Ich bin auf der Suche nach größeren Nudelteigplatten zur Herstellung von Maultaschen, der Nationalspeise aus meiner Heimat. Ich mache das manchmal und dan in größeren Mengen für die Familie.
Wäre es möglich mal ca. 2 kg Nudelteig zu bekommen.
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Anneliese Giffhorn