Pici, Chianti, Toskana


Italien hat gerufen und ich bin hingefahren. Endlich. Denn bis auf einen Kurztrip nach Rom nach dem Abi (bei gefühlten 40 Grad und mörderischer Sonne) hatte ich in meinem Leben noch nix von Bella Italia gesehen. Nun ging es also los. Taschen ins Auto und wie Opa damals mit Bleifuß übern Brenner bis nach Pentolina in der Toskana. Eine Woche lang viele Weinberge, ein bisschen Kultur und ganz viel köstliches italienisches Essen. 

Abendbrot in Pentolina
Abendbrot in Pentolina

Auf der Suche nach unserem ersten Abendessen fanden wir Chiusdino. Ein Ort wie eine Kitschpostkarte, mit klapprigen Fensterläden, Wäsche, die zwischen den Häusern zum Trocknen aufgehängt war, ballspielenden Kindern auf der Straße und italienischen Opis, die vor den Cafés saßen, rauchten, Zeitung lasen und lautstark über das Leben diskutierten. In einem winzigen Gemüseladen mit einer riesigen Auswahl erstanden wir eine Tüte Tomaten, im Lebensmittelladen nebenan Ciabatta, Wein (natürlich Chianti), Olivenöl und Salami. Ich war schon allein von dem winzigen Laden restlos begeistert. Bei uns gibt es solche Läden ja beinahe nicht mehr. Bis auf den wöchentlichen Marktbesuch sind es meistens die immer gleichen Supermärkte. Noch nie hat mir in Deutschland eine Verkäuferin eine Tomatensorte empfohlen. In der Toskana schon. Und das obwohl ich so gut wie gar kein Italienisch und die Gemüsehändlerin so gut wie gar nichts anderes sprechen konnte.

Wenn das Ladenschild schon so schön ist.
Wenn das Ladenschild schon so schön ist.

Am zweiten Tag unserer Reise sind wir in Siena bei Renata in der Hosteria il Carroccio gelandet. Gefunden hatte ich das kleine Lokal im Slow Food Reiseführer Osterie d’Italia 2016/17. Als Vorspeise gab es typisch toskanische Crostini – Ciabatta-Scheiben mit Hühnerleber.  Danach Pici mit Ragù alla Renata. Pici sind sozusagen die toskanischen Spaghetti. Handgerollte, dicke Nudeln, die sich praktisch auf jeder Speisekarte finden.

Pici mit Ragù
Pici mit Ragù

Natürlich durfte bei unserer kleinen Rundreise auch eine Tour durch die Weinberge des Chianti nicht fehlen. Dabei hatten wir die Qual der Wahl. Überall an der Straße lockten Schilder zu kleinen Weingütern. Und das beste war: Wir durften überall probieren. Und haben uns dann natürlich gleich mit Wein für den Rest des Urlaubs eingedeckt. Nach der ganzen Trinkerei war es nur sinnvoll, abends eine riesige Pizza Margherita zu essen. Dazu gab es Chianti versteht sich.

Fazit unserer Reise: Toskana – wir kommen wieder. Schon allein, weil ein einfaches Weißbrot mit Tomaten jenseits der Alpen so viel besser schmeckt.

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So einfach – und so gut

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